Sebastian Müller bleibt Vorsitzender der SpVgg – Einige Mitglider sind dem Verein seit einem halben Jahrhundert treu

Stephansposching. Trotz zahlreicher zu vergebender Ämter sind die Neuwahlen bei der Spielvereinigung Stephansposching am Donnerstagabend flott über die Bühne gegangen. Das lag vor allem daran, dass die Mitglieder mit ihrem Vorstand zufrieden sind und alle einstimmig wiedergewählt wurden. Nur der Posten des Jugendleiters blieb unbesetzt.
SVS 2022 JHV Bild 1Über 25 Prozent Kinder und Jugendliche, das sagt die Statistik. Darüber zeigte sich Vorsitzender Sebastian Müller in seinem Tätigkeitsbericht erfreut, bei dem er eine Gesamtzahl von 548 Mitgliedern verkünden konnte. Veranstaltungen seien 2021 fast alle ausgefallen, die Jahreshauptversammlung fand virtuell statt. Ein großes Lob verteilte er an alle Mitglieder, die den Betrieb am Laufen halten. Eine sehr gute Entwicklung kann der Verein im Mädchen- und im Eltern-Kind-Turnen verzeichnen. Schon für den Herbst seien die Wartelisten voll.
Auf dem Programm haben 2021 und in diesem Jahr die Modernisierung der Turnhalle und insbesondere noch der Galerie gestanden. Auch die Bannerwerbung für die Spiele der ersten und zweiten Mannschaft habe man durchsetzen können. Nun sei man damit befasst, Sponsoren zu akquirieren. Weiterhin seien Aufgaben wie die Verkabelung der Turnhalle für Jugendturniere noch auf der Agenda. "Denn wir hoffen, dass wir im Winter wieder eins abhalten können." Darüber hinaus habe man im Freien Vorrichtungen für das Kopfballtraining installiert. Auch ein ILE-Projekt wurde man 2021 wieder abgeschlossen: ein Brunnen für die Bewässerung der Plätze. Dazu schaffte die SpVgg auch eine Pumpe und einen Bewässerungswagen an, die heuer schon erfolgreich getestet werden konnten.

Verein plant Kreditaufnahme: Für dieses Jahr strebt der Verein an, eine PV-Anlage am Trainingsgelände zu bauen. "Ob die Beheizung des Gebäudes oder der Betrieb der Flutlichtanlage, die einzige Energieressource ist derzeit Strom und das kostet uns rund 1200 Euro im Jahr", fasste Müller die Gründe zusammen. 15000 Euro würde die Anlage kosten, für weitere 8000 Euro wolle man einen Speicher anschaffen. Dazu würde die Mehrwertsteuer kommen, so dass Gesamtkosten für das Projekt von 28000 Euro veranschlagt würden. Da der Überschuss der Energieproduktion eingespeist und so Gewinn erwirtschaftet wird, sei das Projekt nicht durch die ILE förderfähig. Man habe aber bereits zwei Banken als Sponsoren mit ins Boot geholt. Außerdem plant der Verein, bei der Gemeinde eine Sonderförderung zu beantragen und zusätzlich einen Kredit von 20000 Euro aufzunehmen, um für das Tagesgeschäft liquide zu bleiben. "Wir können aber so auch bis zu 90 Prozent der Stromkosten einsparen und erhoffen uns weitere 600 bis 700 Euro im Jahr zusätzliche Einnahmen durch die Einspeisung." Der für die Kreditaufnahme bei der Sparkasse erforderliche Mehrheitsentscheid der Mitgliederversammlung wurde einstimmig bestätigt.
Weiter steht beim Verein auf der Tagesordnung die Vorbereitung des 95-jährigen Bestehens und das Konzept für Barelemente für Veranstaltungen. Nach dem sportlichen Bericht, bei dem Müller auf die Entwicklung aller Mannschaften des Vereins einging, konnte Kassier Boris Dezelak lobend den Kassenstand präsentieren. "Obwohl wir keine Veranstaltungen durchführen konnten, hatten wir doch ein recht ausgeglichenes Jahr und konnten sogar einen kleinen Überschuss erwirtschaften." Aus diesem Grund hielt er auch eine Erhöhung der Mitgliedsbeiträge für die kommende Saison für unnötig, was das Gremium im späteren Verlauf der Versammlung einstimmig bestätigte.
Bürgermeisterin Jutta Staudinger übernahm die Wahlleitung. Sie zeigte sich erfreut über die stabilen Mitgliederzahlen. "Die Abwanderungen waren in den ländlichen Vereinen nicht so hoch – das zeigt, wie verwurzelt die Menschen sind, da tritt man nicht einfach aus." Die Bannerwerbung des Vereins habe man nach zwei Anläufen genehmigt, weil man das Engagement unterstützen wolle. "Aber nur während der Spiele, nicht dauerhaft, da der Platz auch für die Schulen genutzt wird."
Sie lobte das Engagement der Spielvereinigung, sich mit Projekten die Förderung der ILE, deren Vorsitz sie seit sechs Jahren inne hat, zu sichern. "Das ist eine gute Sache, aber der hohe Verwaltungsaufwand für eine kleine Gemeinde wie Stephansposching ist kaum zu stemmen, weswegen ich nicht mehr kandidieren werde." Für die Bankbürgschaft im Rahmen des Baus der PV-Anlage sehe sie positive Signale, dass der Gemeinderat hier zustimmt. Bei der Sonderförderung stehe sie ebenfalls auf der Seite des Vereins. "Aber da gibt es noch 16 andere Gemeinderäte, die Sie positiv stimmen müssen", riet sie.

Auf der Suche nach einem Jugendleiter: Die Posten im Verein wurden alle einstimmig vergeben. Erster Vorsitzender bleibt Sebastian Müller, vertreten durch Christian Thalhofer. Das Ressort Sport übernimmt Armin Limbrunner. Vakant blieb hier das Amt des Jugendleiters, für das sich auch an diesem Abend niemand meldete. Die Abteilung Finanzen leitet weiter Boris Dezelak, der auch erster Kassier ist. Unterstützt wird er von Maximilian Saller und Alexandra Pfanner. Die Kommunikation leitet Joachim Probst. SVS 2022 JHV Bild 2Das Qualitätsmanagement übernimmt Franziska Schwitz, die Schriftführerinnen sind Johanna Loibl, Sarah Preböck und Lena Kopp. Sven Wittenzellner ist für die Digitalisierung im Verein zuständig. Das Ressort Organisation und dort die Personalverwaltung hat Birgit Burmberger inne. Für das Clubheim ist Franz Butzenlechner zuständig, für die Aufgaben des Ehrenamtes Max Saller sowie für die Infrastruktur Christian und Tobias Pfeffer. Koordinator ist Robert Steinbeißer, der dieses Amt aber das letzte Mal für die Saison ausübt, dem Verein aber als Trainer erhalten bleibt.

Ehrungen: Geehrt wurden alle langjährigen Mitglieder, die nicht nur 2022, sondern auch schon 2021 ein besonderes Jubiläum erreicht hatten. "Digital wollte ich keine Ehrungen durchführen", erläuterte Müller den Grund. Für zehn Jahre Engagement mit der silbernen Vereinsnadel ausgezeichnet wurden Birgit Burmberger, René Seifert und Josef Weiß. 25 Jahre dabei und dafür ebenfalls mit der silbernen Nadel ausgezeichnet worden sind Sandra Fischer, Roland Hirtreiter und Alfred Furchert. Das Abzeichen in Gold für 40 Jahre Vereinstreue haben Klaus Mandl, Walter Leeb, Johann Peschl, Franz Ertl, Josef Kern und Siegfried Ramsauer erhalten. Die Ehrenmitgliedschaft für 50 Jahre Spielvereinigung haben sich im Jahr 2021 Alfons Hirtreiter sowie in 2022 Heinz Dittrich, Ludwig Hilmer, Werner Kaulich sowie Georg Wittenzellner verdient.

 

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